Bericht über das 3. rail4um in Frauenfeld
Die rail4mation AG führte am 24.08.2023 das 3. rail4um seit der Gründung 2016 durch. Die Veranstaltung wurde in Frauenfeld bei und mit der Müller Frauenfeld AG durchgeführt.
Nach der Begrüssungsrede von Josua Gredig, Geschäftsführer rail4mation AG, und Stefan Müller, Co-CEO Müller Frauenfeld AG und Verwaltungsrat rail4mation AG, wurden die Teilnehmenden in vier Gruppen aufgeteilt und an die vier Marktplätze begleitet. Dort wurden ihnen die jeweiligen Themen von Mitarbeitenden der rail4mation AG und Müller Frauenfeld AG nähergebracht. Nach dem Mittagessen wurden die Gruppen entsprechend der Einteilung auf andere Marktplätze zugeteilt.
In einer angeregten Expertenrunde unter Teilnehmenden des rail4ums wurde die Problematik des Fachkräftemangels diskutiert.
Fragestellungen
- Welche Mitarbeitende braucht die Branche?
- Wie kann man intern Mitarbeitende fördern?
- Was macht ein attraktiver Arbeitsplatz aus?
- Wie hilft oder unterstützt die Digitalisierung?
- Was macht die Branche schlagkräftig?
- Wie geht die Branche mit dem Fachkräftemangel um?
Lösungsansätze aus dem Workshop
Tatsache ist, dass viele spezialisierte Fachkräfte benötigt werden, diese aber schwer zu finden sind. Ebenso muss sich die Branche auf eine mögliche höhere Fluktuation des Personals einstellen. Trotz des Fachkräftemangels steigen jedoch die Erwartungen und Ansprüche seitens der Kunden. Nachfolgende Lösungsansätze haben sich aus dem Workshop ergeben:
Gesucht sind motivierte, flexible, polyvalent einsetzbare und selbstständige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Diese müssen gefördert und qualifiziert werden. Durch regelmässige Mitarbeitergespräche können Bedürfnisse erkannt, Interessen und Kompetenzen erfasst werden, welches eine agile Planung der Berufslaufbahn ermöglicht. Sinnstiftende Aufgaben erhöhen die Attraktivität des Arbeitsplatzes. Eine gute Work-Life-Balance zeichnet sich durch ein flexibles Arbeitszeitmodell aus, dem verschiedene, planbare Teilzeitmodelle zugrunde liegen.
Die IT-Unterstützung soll führungsunabhängig, niederschwellig und kompromissbereit sein. Ein/eine firmeninterne/r, ausgebildete/r Partnerin / Partner kann aktive Unterstützung bieten und somit die digitale Entwicklung in einem Dauerprozess weiterführen.
Gut ausgebildetes Personal, das geschätzt, gefördert und spezialisiert wird, macht die Branche schlagkräftig und attraktiv. Die Standardisierung von Aus- und Weiterbildung hebt die Marktfähigkeit der Mitarbeitenden an und ist zukunftsweisend. Dem Fachkräftemangel könnte eine starke und zielgerichtete Strategie und Vision der Branche entgegenwirken. Kreative Lösungen wie Schnuppertage, Traineeprogramme und vielseitige Weiterbildungsmöglichkeiten sind gewünscht.
Im Workshop «2Weg-Fahrzeuge» konnten sich die Teilnehmenden von der Idee vom Fahrzeug, auf verschiedenen Terrains unterwegs zu sein, über die eindrückliche Demonstration des Eingleisens bis hin zu den erforderlichen Grundlagen des Wissens überzeugen lassen. Sie zeigten reges Interesse, stellten spannende und auch kritische Fragen, die zu angeregten, konstruktiven Diskussionen führten. Fabian Hähni von der Firma Müller Frauenfeld gab einen klärenden Einblick in die Technik und Bedienung der 2-Wege-Fahrzeuge und demonstrierte gekonnt das Ein- und Ausgleisen. Hier konnte ebenfalls eindrücklich gezeigt werden, welchen Einfluss Baulärm auf die Kommunikation hat und wie wichtig das korrekte Verhalten bei Funksprüchen ist.
Das Thema, ein Fahrzeug auf der Strasse wie auch auf Schienen bewegen zu dürfen, ist recht komplex und sicherheitsrelevant.
Anhand einiger Beispiele aus der Praxis wurde zusätzlich das Thema von Stress auf Baustellen veranschaulicht und aufgezeigt, wie wichtig es ist, dass eine Person, die dort arbeitet, auch weiss, wie sie mit Stress umgehen kann.
Die Besucher am Workshop Aeam 841 zeigten sich sehr interessiert. Nicolas Krebs von der Firma Müller Frauenfeld stellte in der Präsentation das Projekt Aeam 841 vor. Die drei neuen Antriebsarten, (Thermisch, Strom und Batterie) kombiniert auf einem Fahrzeug hatte die Besucher neugierig gemacht. Dass mit dieser Lok bis ca. 80% «grün» gefahren werden kann, beeindruckte die Gäste sehr. Daniel Lienhard von der Firma rail4mation erklärte, welche Beiträge die rail4mation im Zusammenhang mit dem Umbau der Lok Aeam 841 liefert. Er zeigte die Bedingungen, Ausbildung und Umschulung auf, sowie auch weitere Vorgaben, wie z.B. Testfahrten und Vorschriften. Die Anwesenden stellen spannende Fragen, welche von den Verantwortlichen kompetent beantwortet wurden.
Nach der Begrüssung der Gäste wurde das Programm erklärt und die Marktplatzbetreiber vorgestellt. Danach ging es bereits los, bei der ersten Vorführung wurde die Bergung einer verfangenen Blache in der Fahrleitung gezeigt. Dazu muss die zuvor ausgeschaltete Fahrleitung geprüft und geerdet werden. Anschliessend wurde die Arbeitsbühne RR9-200 vor Ort eingegleist und die Störung behoben. Nach der Störungsbehebung wurde die Arbeitsbühne ausgegleist und auf den Auto-Anhänger gefahren. Die Bühne inkl. Anhänger liegt innerhalb der 3.5t Grenze und kann deshalb mit dem Auto verschoben werden. Wer von Anwesenden Lust hatte und schwindelfrei war, durfte mit der Arbeitsbühne RR14-EVO3 auf 14 Meter Höhe mitfahren, selbstverständlich vorschriftsgemäss mit der obligatorische Absturzsicherung. Parallel dazu wurde dem Publikum von den Fahrleitungsmonteuren zwei verschiedene Fahrleitungssysteme der Furrer+Frey präsentiert. Einige Personen legten sogar selbst als «Hilfs-Monteur» Hand an. Zum Abschluss wurde der Werdegang der Ausbildung, qualifizierter Fahrleitungsmonteur rail4mation vorgestellt. Die Ausführungen zeigten die Beweggründe, Aufbau der Module, Ausbildungsinhalt und Dauer auf. Ebenso wurde ein Ausblick auf die nächsten Module gegeben. Es gab einen regen Austausch beim Marktplatz.
Geschätzte Kunden, Teilhaber und Unterstützer der rail4mation
Vielen Dank für Ihr Interesse. In den sieben Jahren nach der Gründung der rail4mation haben wir uns im Markt als Nummer 2 etabliert. Wir werden uns den zukünftigen Herausforderungen stellen und unsere Kunden eng begleiten, damit individuelle Lösungen angeboten werden. Wir als Unternehmen werden uns breiter am Markt aufstellen, unser Portfolio wird sich laufend erweitern, wie die Ausbildung qualifizierter Fahrleitungsmonteur zeigt. Unsere Kernkompetenz Ausbildungen können wir in verschiedenen Branchen einbringen und so eine gemeinsame Win-win-Situation erreichen. Zunehmend spüren wir auch, wie Unternehmen ihr Sicherheitsmanagement umsetzen und so zunehmend Hürden für uns und unsere Kunde/Branchen setzen. Hier müssen wir gemeinsam Lösungen suchen, damit wir ein Teil der Zukunft der Schweizer Mobilität bleiben.
Save the Date: Das 4. rail4um findet am 22.05.2025 statt.
Herzliche Grüsse
Josua Gredig, Geschäftsführer rail4mation AG
